Die Initiative

Kooperationen zwischen Unternehmen und Non Profit Organisationen (NPO) sind heute wichtiger denn je. Gleichzeitig ist auch hier immer mehr Transparenz gefordert. Sie ist die Basis für Glaubwürdigkeit und Vertrauen in beide Sektoren.

Genau deshalb hat sich eine Gruppe von renommierten Unternehmen gemeinsam mit NPO und ExpertInnen zusammengetan. Sie bekennen sich zu Transparenz, zu klaren Grundprinzipien, Grenzen und Normen im Rahmen von Kooperationen. Diese sind im „Kodex für transparente Zusammenarbeit“ festgelegt. Er ist das erste umfassende Rahmenwerk für Kooperationen in Europa.

Ziel ist, das Miteinander zu stärken. Damit werden Kooperationen zwischen Unternehmen sicherer, stabiler und damit auch attraktiver für alle Beteiligten.

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Der Kodex

Der „Kodex für transparente Zusammenarbeit“ bietet – erstmals in Europa – Orientierung für Kooperationen zwischen Unternehmen und Nonprofit Organisationen. Er ist aus einer Stakeholder-Initiative entstanden und wurde koordiniert und verfasst von Gabriele Faber-Wiener (Center for Responsible Management, s. Impressum und Kontakt).

Hauptzweck ist die Schaffung eines klaren Rahmens für alle Beteiligten und damit die Sicherung von ethisch korrektem Handeln, Qualität, Augenhöhe, Transparenz und Glaubwürdigkeit für beide Sektoren: Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

UnterzeichnerInnen

UnterstützerInnen

FAQ

Unternehmen leisten heute einen zentralen Beitrag zur Lösung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Probleme. Gleichzeitig befinden sie sich immer mehr in der Verantwortung für die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Tätigkeit. Sie stehen zunehmend im Licht der Öffentlichkeit. Darum wird Transparenz immer wichtiger. Das gilt auch für Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen (NPO, NGO). Diese haben eine zentrale Korrektiv-Funktion in der Gesellschaft inne und stehen darum ebenso im Licht der Öffentlichkeit.
Grundsätzlich können sich alle Unternehmen an dieser Initiative beteiligen, unabhängig von ihrer Größe. Voraussetzung ist es, sich zu den Vorgaben des Kodex zu bekennen. Diese sind zugegeben anspruchsvoll, doch allein die Auseinandersetzung mit den eigenen Prinzipien, Grenzen und Verantwortlichkeiten lohnt sich. Für langfristige Kooperationen oder Umstellungsprozesse sind Übergangsfristen enthalten. Den Kodex zum Download finden Sie auf dieser Website, die Kontaktadresse für Fragen und Unterzeichnungen finden Sie ebenfalls hier.
Kooperationen von Unternehmen und NPO sind mehr denn je gefragt. Nur allzu oft laufen sie allerdings intransparent, hinter den Kulissen und ohne allgemein anerkannte, nachvollziehbare Regeln und Qualitätsstandards ab. Dies birgt große Gefahren für beide Partner und kann zu Vertrauensverlust, Vorwürfen der Intransparenz oder mangelnder Überprüfbarkeit führen. Die politischen Turbulenzen des Jahres 2019 (Stichwort Ibiza), mit den Vorwürfen undurchschaubarer Parteifinanzierungen über Vereine und Organisationen, haben die Notwendigkeit derartiger Transparenz-Regeln einmal mehr in aller Deutlichkeit aufgezeigt.
Der Kodex für transparente Zusammenarbeit wurde von Gabriele Faber-Wiener, Leiterin des Center for Responsible Management verfasst. Sie kennt beide Welten: Unternehmen und NPO, und hat im Zuge ihrer Tätigkeit bereits zahlreiche Kodizes erstellt, sowie Projekte für beide Gruppen initiiert. Zum Entstehungsprozess haben VertreterInnen von Unternehmen und NPO ebenso beigetragen wie ExpertInnen und Beratungsagenturen. Der Kodex wurde sowohl von Juristen als auch von Wirtschaftsprüfern durchgecheckt und ergänzt.
Der Kodex für transparente Zusammenarbeit beschreibt eingangs klare Ziele, vorhandene Konfliktsituationen und AdressatInnen. Die inhaltlichen Kapitel definieren Grundlagen wie Selbstverpflichtungen, Grundprinzipien sowie konkrete, verpflichtende Normen und Anwendungsbereiche für vier unterschiedliche Formen der Kooperation zwischen Unternehmen und NPO: Unentgeltliche Kooperationen, Spenden, entgeltliche Kooperationen wie z.B. Sponsoring sowie Mitgliedschaften von Unternehmen und deren VertreterInnen bei NPO. Darüber hinaus formuliert der Kodex klare Vorschläge für die Umsetzung wie z.B. einer NPO Due Diligence, Mechanismen für Kontrolle sowie Empfehlungen zur Kommunikation.
In dieser ersten Fassung ist die Hauptzielgruppe Unternehmen. Der Kodex dient als Angebot, um die Beziehungen zu NPO zu regeln und nachvollziehbar zu machen sowie als Entscheidungshilfe welche Kooperationen man eingeht. Damit können sie Risiken vorbeugen, die durcahmen sich freiwillig zu den Vorgaben des Kodex verpflichten und die Inhalte damit Eingang in interne Compliance Richtlinien und CSR-Programme finden.
Unternehmen sind zunehmend Compliance Risiken ausgesetzt. Aus diesem Grund ist diese erste Fassung bewusst aus der Unternehmensperspektive formuliert. Gleichzeitig enthält er viele Passagen, die für beide relevant sind. Der Kodex ist von vornherein so formuliert, dass eine Adaptierung mit Selbstverpflichtungen und Transparenzregeln für NPO rasch und leicht möglich ist. Wesentlich ist, dass der Kodex Eingang in die gemeinsamen Verträge findet, die von beiden Kooperationspartnern unterzeichnet werden. Dafür gibt es im Anhang des Kodex auch einen geeigneten Vorschlag für einen Vertragsbaustein.
Der Kodex bietet Hilfestellung für Unternehmen in verschiedene Richtungen: Er hilft Unternehmen vor politischem Druck, der aufgrund von Korruptionsvorwürfen entstehen könnte. Er bietet ein Rahmenwerk für mehr Schutz und Sicherheit für beide Seiten. Er hebt Kooperationen auf eine höhere Ebene, macht sie damit klarer und somit effizienter. Und er hilft Unternehmen, zu entscheiden für welche Organisation sie Geld ausgeben. Dies wird vor allem seit Beginn der Corona-Krise wichtiger, da die Ressourcen knapper werden und die Entscheidung durch den Kodex auf eine klarer argumentierbare Basis gestellt wird.
Eine Ausweitung auf bzw. Anwendung und Adaptierung für andere Zielgruppen (z.B. NPO, Forschungsinstitutionen, Wissenschaft, Politik) ist gewünscht und jederzeit möglich.
An sich ist der Kodex so geschrieben, dass er leicht implementierbar und auch leicht zu verstehen ist. Sollte doch eine individuelle Beratung notwendig sein, so kann sie durch die Erstellerin erfolgen, die beide Seiten (Unternehmen und NPO) von Innen kennt. Darüber hinaus können die bei der Erstellung beteiligten Juristen bzw. der beteiligte Wirtschaftsprüfer (s. Impressum) zu ihren Kernbereichen beraten und unterstützen.
Aktuell gibt es in ganz Europa kein vergleichbares Werk. Der Kodex wurde daher von vornherein mit internationalem Fokus verfasst. Die Erstfassung wird in Österreich veröffentlicht – mit der Zielsetzung, den gesamten deutschsprachigen Raum anzusprechen. Ein späterer Rollout auf andere Länder ist realistisch und sinnvoll – denn bislang existieren keinerlei vergleichbare Beispiele an öffentlichen Qualitätsstandards für Kooperationsvereinbarungen bzw. an Transparenz-Initiativen. Derartige Regelungen würden für internationale Unternehmen ebenso wie für internationale NPO die länderübergreifende Arbeit und deren Rechtfertigung bedeutend erleichtern.
Der Kodex für transparente Zusammenarbeit ist gleichzeitig Angebot und Selbstverpflichtung für Unternehmen, um die Beziehungen mit NPO im Rahmen von Kooperationen zu regeln und transparent zu machen. Das stärkt das Vertrauen der Öffentlichkeit, sowohl in die Unternehmen als auch in den Non Profit Sektor. Damit werden Kooperationen zwischen Unternehmen und NPO sicherer, stabiler und letztendlich auch attraktiver und für alle Beteiligten gewinnbringender.
Langfristig besteht das Ziel, den Kodex als vergleichbare und nachvollziehbare Basis für jede Kooperation zwischen einer NPO und einem Unternehmen heranzuziehen – und diese somit transparent und in der Folge glaubwürdiger zu gestalten. Weiters gibt es Überlegungen, Inhalte des Kodex auch in einschlägige andere Rahmenwerke einfließen zu lassen – wie z.B. in die GRI-Kriterien für CSR-Reporting für Unternehmen oder in den Ehrenkodex des Österreichischen Fundraising-Verbandes (FVA). Auf lange Sicht ist die Einführung einer Transparenzdatenbank sinnvoll bzw. zu überlegen. Da derartige Weiterentwicklungen aber mit großem Aufwand und vor allem mit einem klaren öffentlichen und politischen Commitment verbunden sind, ist hier von einem längerfristigen Ziel auszugehen.

Kontakt

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